Anfang Oktober war der Großteil der Truppe am Kulturzentrum Talbahnhof zum offiziellen Fototermin. Einen tollen Artikel dazu schrieb Manuel Hauck (projekt marketing eschweiler) für die aktuelle Ausgabe der RegioLife. Vielen Dank für das zur Verfügung gestellte Text- und Bildmaterial.

Eschweiler in Bewegung
„Erschreckend, wie wenig E-Mobile in der Region zu sehen sind.“, stellt Dr. Philip Müller fest. Er ist in Eschweiler auch aus dem Familienunternehmen Uwe Müller Baumaschinen bekannt, dessen Geschäftsführung er gemeinsam mit seinem Vater bekleidet. Im Handel bleibt er, widmet jedoch zusätzlich einen Teil seiner Energie dem Zukunftsthema Elektromobilität.
Als Vertriebsexperte nutzt er sein Netzwerk Aachener E-Mobilität, das er schon zu Studienzeiten aufgebaut hat. Die Professoren Achim Kampker und Günther Schuh, beide in den Unternehmen StreetScooter und e.GO Mobile tätig, sind Müllers Doktorväter und bis heute mit ihm geschäftlich in Vertrieb und Beratung verbunden. Zwei, die sich ebenfalls gefunden haben, sind einerseits Dr. Philip Müller, andererseits David Muggli. Letzterer verkauft seit über zehn Jahren erfolgreich Solarstromanlagen und kam zu der Erkenntnis: „Nachhaltigkeit hört nicht bei der Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach auf.“ So kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Müller und Muggli, das Unternehmen PRIOCAR wurde 2018 gegründet – der Startschuss für nachhaltige Mobilität, Photovoltaik und Elektromobilität werden nun zusammengebracht.
PRIOCAR, mit Sitz in Zülpich, versteht sich als ganzheitlicher Anbieter von E-Fahrzeugen, inklusive Ladeinfrastruktur, Photovoltaik und Energiespeicheranlagen. Das Angebot: Elektrisch betriebene Fahrzeuge verknüpft mit Erzeugung und Speicherung von Energie. Die Nutzer: Private Haushalte, Kleingewerbetreibende und Unternehmen mit einer Fahrzeugflotte.
Die Nachfrage ist da, denn manch ein Kunde nimmt sowohl Autohersteller, als auch Energielieferanten als Branchen mit bösen Absichten wahr. Dr. Philip Müller möchte diese Sorgen zerstreuen und Elektromobilität als Gesamtpaket anbieten. „Eigenen regenerativen Strom zu ‚tanken‘, fühlt sich sehr gut an.“, so Müller. PRIOCAR bietet im ersten Schritt zwei E-Mobile an: den e.GO Life und den StreetScooter Work.
Herzensstadt Eschweiler
Aus der Rarität E-Mobile soll ein massentaugliches Fahrzeug werden. Als Leuchtturm versteht Müller sein Vorhaben, immerhin trägt Eschweiler das Label „nachhaltig“. Einige Gewerbetreibende sind darauf angesprungen, indestädtische Maler und Lackierer, Straßen-, Garten-, Landschafts- und Fensterbauer, Fliesenhandwerker, Elektround Einzelhandel fahren nun elektrisch. Insgesamt werden in Eschweiler bis Ende des Jahres 15 StreetScooter an 13 Handwerks- und Handelsbetriebe geliefert.
Gesamtpaket und Förderungen
Was ist, wenn das Elektrofahrzeug repariert werden muss? Auch darum wird sich gekümmert, Reinartz Autoteile Autozubehör ist als Netzwerkpartner mit an Bord. Für gewerbliche und private Nutzer gibt es somit genug Gründe, sich ein Elektrofahrzeug anzuschaffen.
Handwerk mit an Bord

Foto v.l.n.r.: Peter Dederichs Bauunternehmen, Göbbels, Reiterlive Radermacher, CBW Caritas, Elektro Gassert, Glaserei Vonden, Günter Winden Fliesenfachgeschäft, Uwe Müller Baumaschinen, Reinartz Autoteile. Es fehlten: GaLa- Bau Zimmermann, TT-Baubetrieb und Zimmerei.
Zwei Firmen erhalten noch bis Jahresende ihre ersten Fahrzeuge: „Eschweiler goes green.“
Ladesäule und Wallbox
„Es gibt ein grundsätzliches Problem.“, gesteht Volker Gassert unverblümt die Situation: „Das Stromnetz in Deutschland ist zwar eines der Besten, aber es ist nicht dafür ausgelegt, dass gleichzeitig alle Haushalte und Unternehmen ihre Elektro-Fahrzeuge aufladen können.“
Vergleichbar ist das Problem mit Durchlauferhitzern, die für das Warmwasser beim Duschen sorgen. In einer Straße duscht nicht jede Person gleichzeitig, und so ist die Erwartung, dass nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig an den Strom angeschlossen werden.
Wenn aber zum Beispiel ein einzelner Betrieb seine vier Elektro-Fahrzeuge gleichzeitig aufladen möchte, dann hilft das sogenannte Lastmanagementsystem. Dieses wird eingesetzt, wenn von einem Hausanschluss mehrere Ladepunkte gleichzeitig genutzt werden, um den Strom gleichmäßig zu verteilen.
Das System ist intelligent, die Punkte können untereinander kommunizieren. So kann beispielsweise ein bestimmtes Fahrzeug priorisiert werden, damit es zuerst mit Strom versorgt wird.
Bei der Installation von Ladesäule oder Wallbox und den Lastmanagementsystemen ist die EWV/regionetz mit an Bord, um eine optimale elektrische Versorgung zu gewährleisten. Ansonsten zeichnet sich Elektro Gassert als Spezialist aus. „Ein Vorteil ist, dass wir bei den Ladesäulen die FI-Schutzschalter im Gesamtpaket mit installieren, während das bei manch einem Autohändler nicht im Preis enthalten ist.“, erklärt Volker Gassert.
Zum Einsatz kommen unter anderem die Ladepunkte der Firma ABL, die ADAC-Testsieger sind. Mit einer Leistung von 11 Kilowatt lädt solch ein Punkt beispielsweise ein Elektro-Fahrzeug von 40 Kilowattstunden innerhalb von vier Stunden voll auf. Außerdem können die Stationen mit dem selbstproduzierten Photovoltaik- Strom unterstützt werden.
„Grüne Politik wird belohnt.“, verspricht der Fachmann Gassert. „Das Land NRW fördert die Installation der Ladepunkte und übernimmt 50 Prozent der Kosten bis zu 1.000 Euro sogar 1.500 Euro, wenn das Gesamtangebot von PRIOCAR mit einer eigenen Photovoltaikanlage genutzt wird.
Einige Eschweiler Unternehmen haben bereits von dem Service von Elektro Gassert Gebrauch gemacht, so hat sich die Odilien-Apotheke, Fliesen Winden und der Malerbetrieb Göbbels mit Ladepunkten ausgestattet.
Autor und Fotograf: Manuel Hauck (projekt marketing eschweiler)
Erschienen in der RegioLife Ausgabe 5/2019
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